Verfasst durch Bernd Fischer | Verkaufsleiter und Produktmanager Denkamilk
General, Kälber - 16 Februar 2022

Kälber, die Milch ohne Limit angeboten bekommen, nehmen in der ersten Phase der Tränkephase weniger Rau- und Kraftfutter auf. Um den Appetit auf Futter anzuregen, ist eine gute, schrittweise Reduzierung des Tränkeangebots wichtig. Dies ist am Ende der Tränkephase von entscheidender Bedeutung, um durchgehend gute Tageszunahmen zu erreichen. Sonst ist häufig ein Wachstumseinbruch rund um das Absetzen herum die Folge. Unter bestimmten Bedingungen können eine hohe Milchaufnahme und eine gute Kraftfutteraufnahme Hand in Hand gehen.

Hohes Jugendwachstum gibt Vorsprung

Durch die adlibitum-Versorgung mit Milch nehmen die Kälber in den ersten Lebenswochen 1.000 bis 1.200 Gramm pro Tag zu. Das höhere Körpergewicht zum Zeitpunkt des Abtränkens verschafft den Kälbern einen solchen Vorsprung, dass sie danach schnell mehr Kraftfutter zu sich nehmen. Voraussetzung dafür ist, dass die Milchaufnahme zu Beginn des Abtränkens deutlich reduziert ist und für das Abtränken ausreichend Zeit geplant wird (4-5 Wochen).

Praktische Tipps für eine gute Rau- und Kraftfutteraufnahme

  1. Indem man bereits mit 5 Wochen im ersten Schritt auf rationierte Tränke umstellt. Mit nur 2 oder 3 Portionen pro Tag wird das Interesse an fester Nahrung zwischen den Milchmahlzeiten größer.
  2. Dann reduzieren Sie die Milchmenge jede Woche um einen Schritt, bis das Kalb mehr als 1,5 kg Kraftfutter zu sich nimmt.
  3. Stellen Sie immer frisches Wasser zur Verfügung. Füttern Sie zu Beginn des Abtränkens zwischen den Fütterungen eine Portion warmes Wasser, eventuell mit einem Elektrolytzusatz für den Geschmack, um die Kälber an Wasser zu gewöhnen. Die Bedeutung von Wasser für Ihre Kälber
  4. Bieten Sie ein Futter an, das den Kälbern schmeckt:

 

Kälber lieben Süßes!

Der Geschmack bestimmt den Verzehr von Kraftfutter. Die Zusammensetzung der Kälberpellets hat einen großen Einfluss auf die Schmackhaftigkeit, aber auch die Kombination von Rau- und Kraftfutter. Füttern Sie eine Mischung aus Pellets und gehäckseltem Stroh, eventuell ergänzt durch Melasse. Das Verhältnis von Stroh zu gehäckselten Pellets hängt von der Zusammensetzung des Konzentrats ab: In der Regel können 10 % Stroh zu 90 % Pellets gemischt werden. Die Melasse dient als Geschmacksverstärker, denn Kälber mögen es süß. Wird Heu statt gehäckseltes Stroh angeboten, werden die Kälber weniger zur Aufnahme von Kraftfutter angeregt. Heu ist oft zu zuckerhaltig, das hemmt die Aufnahme von Kraftfutter und erhöht das Risiko von Durchfall.

Wasserversorgung der Kälber

Für eine optimale Kälberaufzucht ist eine gute Wasserqualität unerlässlich. Zum einen, um das Milchpulver darin aufzulösen, und zum anderen, um es zusätzlich zur Milch bereitzustellen. Kälber, die früh mit Wasser versorgt werden, nehmen mehr Kraftfutter auf und haben langfristig eine bessere Pansenentwicklung und ein besseres Wachstum (siehe Tabelle unten).

Bei der Fütterung des Kalbes mit frischem Wasser sind eine Reihe von Voraussetzungen zu beachten:

  • Beginnen Sie bereits in der ersten Lebenswoche mit dem Tränken, damit das Kalb schnell mit dem Wasser vertraut wird.
  • Ein Kalb benötigt täglich mindestens 10 % seines Körpergewichts an Flüssigkeit. Besonders an heißen Tagen kann dieser Bedarf schnell die Milchmenge übersteigen, die das Kalb erhält.
  • Fügen Sie dem Wasser Elektrolyte (Denkacare Vitalfort) hinzu, um Geschmack und Aufnahme zu verbessern. Achten Sie auf die richtige Dosierung (Vitalfort: 25 Gramm/Liter Wasser).
  • Wenn das Wasser aus einer privaten Quelle stammt: Überprüfen Sie die Qualität mindestens alle sechs Monate.

Verwenden Sie für Kälber geeignete Tränkebecken oder -behälter, wie in der folgenden Übersicht dargestellt:

Die Verwendung einer Elektrolytmischung in der Tierhaltung zur Unterstützung von Tieren, die unter Durchfall leiden, ist allgemein bekannt. Aber warum ist das so wichtig? Warum reicht es nicht aus, nur Wasser zu füttern? Das hat alles mit der Art und Weise zu tun, wie das Wasser vom Tier aufgenommen wird.

Lesetipp: Kraft der Elektrolyte