General, Kälber - 24 Juli 2019

Auf unserer Fahne steht das Motto „Gemeinsam wachsen“. Das leben wir bei Denkavit auf vielen Wegen. Besonders wichtig ist uns der regelmäßige Austausch mit Kunden. Ende Juni haben wir dafür einige Kälbermäster eingeladen. Die Veranstaltung startet mit einem geselligen Abend. Schnell wird lebhaft zu aktuellen Themen in der Landwirtschaft diskutiert. Agrarpolitik, Erzeugerpreise und Wetter sind die Kernthemen des Austausches.

Am nächsten Tag brechen wir nach dem Frühstück gemeinsam auf. Erstes Ziel ist die Firma Förster Technik GmbH in Engen. Förster ist ebenso wie Denkavit ein Spezialist für die Jungtieraufzucht. Sie entwickeln und produzieren seit über 45 Jahren automatisierte Fütterungssysteme für die Kälberaufzucht. Wir bekommen eine ausführliche Unternehmenspräsentation bevor wir einen Blick hinter die Kulissen in die Produktion werfen dürfen. Für uns und unsere Kunden besonders spannend die Technik zur Pasteurisation von Kolostrum, zur Fütterung in Einzelboxen und die Tränkeautomaten. Im Fokus der Entwicklung steht bei den verschiedenen Automaten kürzere Intervalle zwischen den Fütterungszeiten, höhere Futteraufnahme vor allem gegenüber der Eimerfütterung. Das war auch für uns spannend, denn die technischen Eigenschaften der Milchaustauschers sind für einen reibungslosen Fütterungsprozess auch ein wesentlicher Faktor. Ähnlich wie in unserem Versuchsbetrieb in Voorthuizen kann Förster in einem kleinen Stall die Technik unter praxisnahen Bedingungen testen.

Zurück im Hotel gab nach dem Mittagessen Gerrit Oosterhuis, Tierarzt bei Denkavit NL einen Einblick in die Möglichkeiten zur Medikamentenreduktion. Die Produktreihe Denkacare ist aus diesen Ansätzen entstanden und überzeugt durch gute Leistung. Ludger Weßling, Leiter des Bereichs Kälbermast bei Denkavit präsentierte unsere Aktivitäten und diskutierte mit den Anwesenden die Marktsituation und Kennzahlen der Kalbfleischproduktion. Dieser Bereich ist die besondere Stärke des Unternehmens, denn wir kennen als Mäster die Herausforderungen, die unsere Kunden sich täglich stellen müssen besonders gut. Im Vergleich zu unseren Nachbarländern ist der Konsum von Kalbsfleisch in Deutschland gering. Um die Nachfrage nach Kalbsfleisch in Deutschland zu steigern, müssen wir in die Marke und das Image investieren.

Die Bedeutung und Prozesse der Fresseraufzucht beleuchtete Johannes Sülz, Denkavit-Jungtierspezialist in Süddeutschland. Am späten Nachmittag stand noch ein Ausflug an den Rheinfall in Schaffhausen auf dem Programm. Eine erfrischende und willkommene Abwechslung nach dem intensiven Tagesprogramm.

Am letzten Tag ging es für die Teilnehmer in die Schweiz. Bei den Nachbarn bekommt man nicht so häufig Gelegenheit über den Zaun zu schauen. Kerngeschäft des ersten Betriebs ist die Fresseraufzucht mit angeschlossener Direktvermarktung. Die Kälber werden auf Spalten in einem zwangsbelüfteten Stall gehalten. In der Schweiz sind Liegeplätze für jedes Kalb vorgeschrieben. Tierwohl, das den Arbeitsaufwand erhöht, täglich müssen die Liegeboxen gereinigt werden. Im Bullenstall finden wir deutlich größere Gruppen als bei uns üblich, einige der Tiere sind behornt. Der Landwirt erklärt, dass dies möglich ist, da die Tiere ein größeres Platzangebot haben. Im Stall sind Bullen aller in der Schweiz vorkommenden Rassen zu finden.

Der zweite Betrieb ist ein Kälbermastbetrieb. 120 Kühe werden mit Robotern gemolken. Eigene und zugekaufte Kälber werden mit dieser Milch gefüttert. Die Vollmilch wird mit Milchaustauschern aufgewertet. Er gibt keine Milch an die Molkerei ab. Die Kälber werden auf Stroh gehalten und haben Zugang zu einem großen Auslauf. Das sichert ihm 1,5 Schweizer Franken je kg Fleisch zusätzlich. Die Kälber bekommen zusätzlich Heu angeboten. Dieses Verfahren ist völlig abweichend von unseren Systemen und führte zu lebhaften Diskussionen in der Runde. Zum Abschluss gab es ein deftiges Mittagessen vom Grill in einem urigen Landgasthof. Neue Inspiration, intensiven Austausch und viele Eindrücke nehmen wir und unsere Kunden mit nach Hause. So können wir weiter gemeinsam wachsen.